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Warum Smoothies nur scheinbar gesund sind: Die Wahrheit

Smoothies sind seit einigen Jahren im Trend. Die fruchtigen oder gemüsigen Getränke scheinen wahre Alleskönner zu sein: Gesund, Obst- und Gemüseersatz und bequemes Mittel zum Abnehmen. Doch: Wie gesund sind Smoothies wirklich und kann man mit diesen Mixgetränken ungeliebte Pfunde zum Purzeln bringen?

Was sind überhaupt Smoothies?

Die Bezeichnung „Smoothies“ wurde von dem englischen Wort „smooth“ abgeleitet. Smooth heißt so viel wie cremig oder fein. Ehemals wurde der Begriff „Smoothie“ in den USA als Bezeichnung einer redegewandten Person verwendet. Auch wenn ein Mensch sich gut zu benehmen wusste, wurde er als smoothie bezeichnet.

Später, in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, wurden Saftbars in Amerika aktuell. Die dort angebotenen Säfte wurden Smoothies genannt, da sie aufgrund der enthaltenen Zutaten wie Eis oder Zucker sehr cremig waren.

Heute sind Mixgetränke, die als Smoothies tituliert werden, zum Gesundheitstrend geworden, wobei es sich um püriertes Obst, püriertes Gemüse oder um püriertes sogenanntes Super-Food handeln kann. Diese Getränke werden auch im Handel angeboten und gelten als gesunde Alternative zu frischem Obst und Gemüse.

Smoothies – der umstrittene Ernährungstrend

Sie gelten als gesund und als bequemer Obst- und Gemüseersatz. Zudem sollen die Pfunde purzeln, wenn man auf Smoothies setzt. Beim Abnehmversuch mit fruchtigen Smoothies wird schnell erkannt, dass diese Getränke doch nicht so gesund sein können: Die Waage zeigt meistens mehr statt weniger Gewicht an.

Häufig werden diese Getränke zusätzlich zu den üblichen Mahlzeiten getrunken. Andere Abnehmwillige trinken mehrere Smoothies am Tag. Und wieder andere Menschen glauben, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen fünf täglichen Portionen an frischem Obst und Gemüse ließen sich mit Smoothies ersetzen. Zudem kommt, dass oftmals der bequemere Weg gewählt wird: Statt die Getränke selbst zu mixen greift man zu den im Handel angebotenen Smoothies.

Kalorienreiche Obst-Smoothies

Obst ist gesund und hat wenige Kalorien und als Smoothie lassen sich Früchte schnell und zwischendurch verzehren – so glauben viele Trendsetter. Sollte ein Smoothie tatsächlich ausschließlich aus Obst bestehen, ist in diesem Getränk viel Fruchtzucker enthalten.

Fruchtzucker zählt zur Gruppe der Kohlenhydrate und ist nicht nur in Obst enthalten, sondern auch in geringerer Menge in Gemüse, Kräutern  und Salat. Bei einer zu großen Menge an Fructose kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Zum Beispiel sind Bauchschmerzen eine mögliche Folge von zu hohem Verzehr an Fruchtzucker. Hält man sich an die Regel des DGE (5 Portionen Obst und Gemüse täglich), konsumiert man rund achtzig Gramm Fruchtzucker am Tag und diese Menge ist für die meisten Menschen noch gut verträglich.

Durch Smoothies wird jedoch häufig eine größere Menge an Fructose zu sich genommen. Wie die Ergebnisse der Forschung zeigten, hängt der erhöhte Fructose-Konsum eng mit Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhten Harnwerte und Störungen des Fettstoffwechsels zusammen. Diese gesundheitlichen Probleme haben oftmals Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes zur Folge.

Bei Fructose bleibt das Sättigungsgefühl aus, bzw.es tritt verzögert auf. Dadurch hat man nach einem Smoothie nicht das Gefühl satt zu sein. Zudem animiert der süße Geschmack dazu, noch mehr von dieser Köstlichkeit konsumieren zu wollen.

Wird zu viel Fruchtzucker aufgenommen, führt dies in der Leber  zu einer direkten Umwandlung zu Fett.

Smoothie-to-go – Fertige Mixgetränke aus dem Handel

In der Leistungsgesellschaft muss alles möglichst schnell und einfach gehen. Zeit ist ein rares Gut und somit greifen viele Menschen zu den Fertig-Smoothies, statt selbst Obst oder Gemüse in den Mixer zu werfen.

Welche Zutaten für diese fertigen Mixgetränke  verwendet werden sollten, wurde bisher nicht eindeutig definiert. Somit sind manche Smoothies mit Zucker angereichert. Auch künstliche Zusatzstoffe werden unter anderem für die Haltbarkeit der Getränke verwendet.

Bei Smoothies wird das Fruchtfleisch püriert und häufig wird Saft beigemischt, damit das Getränk seine typisch cremige Konsistenz vorweist. Würde man einen frischen Apfel essen, äße man normalerweise die Schale mit. Dort befinden sich viele wichtige Nährstoffe, die beim Herstellen von Smoothies zum Teil verloren gehen. Zudem sind weniger sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe in den trendigen Mixgetränken erhalten und das je mehr Saft zugefügt wird.

Wenn schon Smoothies dann selbstgemacht

Die Verbraucherzentrale von Niedersachsen überprüfte im Jahr 2016 grüne Smoothies, die als Fertiggetränk erhältlich sind. Von den dreizehn getesteten Smoothies befanden sich in nur zwei Getränken mindestens fünfzig Prozent Gemüse. Im Großteil dieser grünen Smoothies waren nur fünfzehn Prozent Gemüse enthalten und in zwei Getränken konnte gar kein Gemüse gefunden werden.

Ähnlich sah es bei den Superfood-Smoothies aus, für die beispielsweise Chia-Samen, Spirulina-Algen oder Goji-Beeren verwendet werden. In den Fertigprodukten ist oftmals nur eine geringe Menge dieses Super-Foods enthalten. Dies fand die Verbraucherzentrale von Hessen heraus.

In den im Handel erhältlichen fertigen Obst-Smoothies ist die Fruchtzuckermenge oft viel zu hoch. Grund dafür ist, dass nicht nur die Früchte, sondern zusätzlich Fruchtsaftkonzentrate oder Fruchtsäfte verwendet werden. Dadurch können sich leicht über 25 Gramm Fructose in einem Smoothie von 250 Milliliter befinden.

Wer Smoothies gerne trinkt, sollte sich sein Getränk selbst mixen und hierbei mehr Gemüse, Kräuter und Salat und weniger Obst in den Mixer packen. Laut DGE kann man ab und  zu zwei Portionen Gemüse oder Obst durch einen Smoothie ersetzen. Grundsätzlich sollte aber zu frischem Gemüse und Obst gegriffen werden.

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